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Der Name ist in
seinen verschiedensten Schreibweisen wie Bschaidl, Pschaidl, Pscheid,
Pscheidl, Pscheit, Pscheidt, Pscheitl, Pseitl, Psheit, und Psheitl
besonders in Bayern und Österreich verbreitet. Er leitet sich von
"Bescheiden" ab. Es handelt sich dabei um einen Übernamen, der denjenigen
bezeichnete, der "Bescheid" wußte, also z. B. erfahren und wissend
war.
Personen des Namens Pscheidl sind nach bisher dokumentarisch
noch nicht bewiesenen Angaben in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
von Bayern in den Raum Pettau gekommen. Hier haben sie über Generationen
hinweg als Schuhmacher-, Gürtler- und Schneidermeister mit ihren Familien
gelebt. Aus jener Zeit sind Urban Pscheidl, Bernward Pscheidl, Bernhard
Pscheidl und Bernhardt Pscheidl bekannt, die in der Region um Pettau,
Kanischa und Budina ansässig waren.
Pettau um 1802
Mit
Johann Pscheidl
*
kam ein
Abkömmling dieser Familien Anfang des 19. Jahrhunderts in das Erzgebirge
nach Johanngeorgenstadt. Nachdem er als Schneidermeister mit seiner
Familie etwa 20 Jahre hier gelebt hatte, zog er weiter nach dem westlich
von Dresden gelegenen Pesterwitz, wo er 1871 verstarb. Durch ihn und
seine Nachkommen wurde der Name Pscheidl, der auch Grundlage für das
Familienwappen
ist, in Sachsen verbreitet. Die Familien des einzigen Sohnes Christian Friedrich
Bernhard Pscheidl und die der meisten seiner Kinder lebten bis Ende des
19. Jahrhunderts ebenfalls in Pesterwitz.
Kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zu ersten Abwanderungen von männlichen Angehörigen der
Familie Pscheidl in benachbarte Orte:
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um 1876 zog der Former Carl Anton Pscheidl nach Niederpesterwitz,
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um 1880 verzog der Gießereimeister Franz Johann Johann Bernhard Pscheidl nach Neucoschütz,
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um 1880 verzog der Schneidermeister Carl Ludwig Pscheidl nach Gorbitz,
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um 1890 zog der Bahnarbeiter Alexander Robert Pscheidl nach Niederpesterwitz,
um 1900 zog der Gießereimeister Emil Oskar Pscheidl zunächst nach Thürmsdorf und wenige
Jahre später nach Stetzsch.
In Pesterwitz verblieben lediglich die Söhne Eduard Theodor Pscheidl und Max Albert Pscheidl mit ihren
Familien.
Im 20. Jahrhundert zogen dann männliche Nachkommen nach
Bayern, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern, wo sich der Name
weiter verbreitete und noch heute vorhanden ist.
* Wegführer zur Familie Reiche
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